geb. 15.05.1924, Öhringen
Flucht 1937 Schweiz 1941/1943 interniert
erkrankt / überlebt |
Schottenstr. 75 Foto W. Mikuteit |
Stolperstein für Rolf Merzbacher verlegt am 12.07.2011 |
Eltern: Dr. Julius Merzbacher und Hilde Merzbacher, Bruder: Werner Merzbacher
Geboren am 15.05.1924 in Öhringen, besucht dort nach der Volksschule das Realgymnasium, später eine jüdische Privatschule. Wird Anfang 1936 zu seinen Großeltern Jakob und Ida Haymann nach Konstanz geschickt, besucht von dort die Kreuzlinger Primarschule. Kommt 1937 bei Lehrerfamilie Hans Stahl in Kreuzlingen unter und besucht bis 1940 die Sekundarschule. Darf als Flüchtling die Schule nicht länger besuchen, muss Gärtnerlehre beginnen und kommt 1941 als 16jähriger erstmals in Arbeitslager nach Davesco/Tessin. |
Ab 1942 wegen zunehmender psychischer Probleme in Behandlung. Muss aufgrund der Erkrankung mehrere Lehren abbrechen, 1943 erneut Aufenthalt im Arbeitslager (Davesco). Ab Juli 1944 wird er stationär in die Heilanstalt Münsterlingen aufgenommen, seine Psychose verschlimmert sich weiterhin. Es ist anzunehmen, dass die auftretende Schizophrenie verfolgungsbedingt ausgebrochen ist. Stirbt 1983 in der Schweiz, ohne je wieder gesund geworden zu sein.
Recherche: Petra Quintini Patenschaft: Emil Böhme |
Eine vollständige Biografie liegt vor: Gregor Spuhler: Gerettet – zerbrochen. Das Leben des jüdischen Flüchtlings Rolf Merzbacher zwischen Verfolgung, Psychiatrie und Wiedergutmachung. Veröffentlichungen des Archivs für Zeitgeschichte der ETH Zürich, Band 7. 2011. 229 S. 26 Abb. CHF 34.00 / EUR 25.00 . ISBN 978-3-0340-1064-1. |