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Stolpersteine Konstanz

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Anna Luise MEISSNER 1902 – 1942

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geb.: 3.5.1902

Zeugin Jehovas

12.11.1935 Verhaftung

1936 erneute Verhaftung wegen Schriftenschmuggels

Gefängnis Gotteszell

1939 erneute Verhaftung
KZ Ravensbrück

erschossen 15.5.1942

 

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Badgasse 5 heute
(November 2012)

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Stolperstein für Anna Luise Meissner,
verlegt am 22. Mai 2009

 

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Anna Luise MEISSNER
Quelle: Generallandesarchiv Karlsruhe,
Sondergericht Mannheim, Bestand 507, Band 1963

 

 

Anna Meissner, geb. Hepp,  wurde am 3. Mai 1902 in Münster/Westfalen geboren. Seit dem 17.9.1922  war sie mit dem Bergmann Georg Meissner verheiratet; das Paar hatte zwei Kinder. Zuletzt wohnte sie in der Kasernengasse 5, 2. Stock (heute Badgasse) im Bereich der Klosterkaserne.

Am 12. November 1935 war sie vor dem Amtsgericht Radolfzell mit anderen wegen verbotenen Hausierens und Störung der Sonntagsruhe angeklagt: sie waren im Linzgau und auf der Höri über die Dörfer gezogen, um Bibeln an der Haustür zu verkaufen und Drucksachen aus der Zeit vor dem Verbot der Zeugen Jehovas zu verteilen. Die Bibeln kamen aus dem Bibelhaus Magdeburg und kosteten 1,80 Reichsmark in der katholischen und 1 Reichsmark in der evangeli­schen Fassung. Da die Zeugen Jehovas die Bibeln zum Einkaufspreis weiterverkauften, konnte ein Verstoss gegen die Gewerbeordnung nicht nachgewiesen werden, und sie wurden freigesprochen. Der Bibel­verkauf in Baden wurde jetzt aber verboten.

Die zweite Verhaftung erfolgte im Mai 1936. Ihr wurde vorgeworfen, im Dezember 1935 184 Exem­plare einer verbotenen Druckschrift nach Deutsch­land geschmuggelt zu haben und in ihrer Wohnung Druckschriften aus der Zeit nach dem Verbot gelagert zu haben.

 

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KZ Ravensbrück, Krematorium und Straßenwalze

Foto: Norbert Radtke

 

Das Sondergericht Mannheim verurteilte sie zu 10 Monaten Gefängnis, die sie in der Strafanstalt Gotteszell bis Juni 1937 absitzen musste. Danach nahm sie Kurierdienste und Schriftenschmuggel wieder auf.

Das Sorgerecht für seine Kinder wurde dem Ehepaar 1939 entzogen. In dieses Jahr fallen die dritte Verhaftung und die Überführung in das neue Frauen-. Dort wurde Anna Luise Meissner am 15. Mai 1942 erschossen.

 

 

 

 

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"HÖRSTOLPERSTEIN" des SWR2
für Anna Luise MEISSNER

 

 

 

Recherche: Arnulf Moser

Patenschaft: Jehovas Zeugen, Versammlungen Konstanz-Ost und Konstanz-West

Quellen:

Standesamt Ravensbrück (Todesdatum).

Konstanzer Gemeinde der Zeugen Jehovas

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Hrsg.), Gedenkbuch für die Opfer des Konzentrationslagers Ravensbrück 1939 – 1945.

Informationen der Konstanzer Gemeinde der Zeugen Jehovas

Archiv der deutschen Zeugen Jehovas in Selters

Generallandesarchiv Karlsruhe: Akten des Sondergerichts Mannheim