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Stolpersteine Konstanz

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Ernst KÖNIG 1899 – 1940

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geb. 27. Juni 1899

Eingewiesen: 24. Juli 1940, 'Heilanstalt' Grafeneck

Ermordet: 24. Juli 1940

 

"T4-Aktion"

 

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Luisenstraße 9a (Herzklinik)

 

 

stein_koenig_ernst

Stolperstein für Ernst  König,

verlegt am 17.03.2007

 

Ernst König wurde mit 41 Jahren ermordet: ein Opfer der "Euthanasie". Aus der eigentlichen Bedeutung des Wortes Euthanasie vom "schönen Tod" leiteten die National­sozialisten die Pflicht des Staates ab, sogenannte "Ballastexistenzen" zu ermorden. Geistig Kranke wurden als wertlos bezeichnet, ihr Tod bedeute eine finanzielle Einsparung für die sogenannte Volksgemeinschaft. war der Tarnname für dieses Ermordungs­programmm, benannt nach dem Sitz der zuständigen Entscheidungsbehörde in Berlin, Tiergartenstraße 4. Diese Behörde wurde von den Nazis eingerichtet mit der Aufgabe, psychisch Kranke im gesamten Reichsgebiet zu erfassen und der Vernichtung zuzuführen.

Da keine Verwandten oder Nachfahren ermittelt werden konnten, lässt sich leider nur sehr wenig zu Ernst Königs Biographie sagen.

Er wurde am 27. Juni 1899 in Konstanz geboren. Er wuchs am Bodanplatz 12 auf und lebte dort mit seinen Eltern, Jakob König und Fanny, geborene Roder, bis zum Jahr 1922. Als Berufsbezeichnung findet man Friseur-Lehrling und später Kaufmann.

Bereits im Jahr 1919 war er Patient in der Heil- u. Pflegeanstalt Konstanz/Reichenau. Angaben über seine Erkrankung oder Patientenakten sind leider nicht mehr auffindbar.

 

Nach dem Tode seiner Eltern lebte er noch bis zum 23.9.1931 im Alters- und Pflegeheim der Stadt Konstanz, dem sogenannten Gütle, am Luisenplatz 1. Den Luisenplatz gibt es nicht mehr, aber das Gebäude steht noch hinter der Herzklinik (Luisenstr. 9a).

Danach verbrachte Ernst König fast 9 Jahre in der Pflegeanstalt Reichenau.

Aus den Transportlisten, die dank der Recherchearbeit von Herrn Faulstich noch vorhanden sind, geht hervor, dass Herr König am 24.7.1940 mit dem vierten von insgesamt 11 Transporten von der Reichenau deportiert wurde. Zusammen mit 74 weiteren Männern wurde er an diesem Sommertag in einem der grauen Busse zur Tötungsanstalt auf der schwäbischen Alb gebracht.

Dort wurde er noch am selben Tag vergast und eingeäschert.

Ein Schicksal von insgesamt 10.654 Menschen, die von Januar bis Dezember 1940 in Grafeneck ermordet wurden.

 

 

 

Recherche: Roland Didra

Patenschaft: Matthias Diete

Quellen:

Stadtarchiv Konstanz, Einwohnermeldekarten vor 1945

Staatsarchiv Freiburg, Findbuch 822/3 Heil- und Pflegeanstalt Konstanz-Reichenau, B 822/3, Nr. 17

Opferliste Grafeneck (Privatarchiv Didra)