geb. 22.9.1894, Bern Flucht 1934 Schweiz |
Schulstrasse 3 Wo jetzt (2016) ein Parkplatz ist, stand früher das Haus Schulstr. 3 Foto: © Wolfram Mikuteit |
Stolperstein für Elise KLEINBERGER
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Ehemann: Alfred KLEINBERGER Tochter: Thea KLEINBERGER
Elise KLEINBERGER
Elise Kleinberger (geb. Weil) wurde am 22. September 1894 als Tochter von Max Elias Weil und Jeanette Bernheim in Bern geboren. Sie hatte zwei Schwestern, Frieda und Rosa, sowie einen Bruder, Saly. Elise machte eine Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten in der Textil- und Konfektionsbranche und war in Bern auch Inhaberin eines Weißwarengeschäftes in der Marktgasse 33, das sie auflöste, als klar wurde, dass ihr Verlobter keine Niederlassungsbewilligung in Bern bekam.
Elise KLEINBERGER
Sie heiratete am 28. Mai 1922 in Konstanz Alfred Kleinberger und zog mit ihm in eine geräumige Wohnung in die Schulstraße 3. Elise und Alfred bekamen eine Tochter, Thea Kleinberger, die am 11. November 1923 geboren wurde.
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Elise leitete zusammen mit ihrem Mann ein Damenkonfektionsgeschäft, es handelte sich um einen sogenannten Etagenladen, der in ihrem Wohnhaus untergebracht war. Aufgrund der Boykottmaßnahmen gegen Juden mussten sie ihren Laden im Februar 1934 aufgeben und die Waren billig verkaufen. Um weiteren Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten zu entgehen, emigrierte sie kurz darauf auch auf Anraten von Angestellten mit ihrer zehnjährigen Tochter in die Schweiz. Seit dem 3. April 1934 waren sie in der Gemeinde Bern gemeldet. Da dort bereits mehrere Verwandte lebten, erleichterte das die Auswanderung in die Schweiz deutlich. In Bern kamen Elise Kleinberger und ihre Tochter zunächst bei ihren Eltern unter, später, vermutlich als es dann auch ihrem Mann Alfred 1938 gelungen war der Familie nach Bern zu folgen, war sie lange Jahre im Seidenweg 44 gemeldet. Zunächst durfte Elise aufgrund des Erwerbstätigkeitsverbots nicht in der Schweiz arbeiten, das ausdrückliche Verbot der Ausübung einer Erwerbstätigkeit galt bis zum 28. November 1936. Dann erhielt sie eine vorübergehende Bewilligung zur Mithilfe im Geschäft ihrer Schwester, bis dieses 1944 aufgelöst wurde. Ab diesem Zeitpunkt bis zur Erteilung der offiziellen Niederlassungsbewilligung in Bern am 8. Juli 1949 stand sie wieder unter gänzlichem Arbeitsverbot. Danach fand sie keine weitere Anstellung mehr. Elise Kleinberger starb im Juli 1980, wenige Tage nachdem sie ihren ersten Urenkel in den Armen halten konnte, 86jährig in der Schweiz.
Recherche:
Patenschaft: Gabriele Meseth |
Quellen: Staatsarchiv Freiburg, Personalakten des Landesamts für Wiedergutmachung: StAF F196/1 Nr. 7913 Staatsarchiv Freiburg, Zivilprozessakten des Restitutionsverfahrens. StAF F166/3 Nr. 5234 Staatsarchiv Freiburg, Prozessunterlagen. F196/1 Nr. 3977 Privatarchiv Angehörige M.S. und Auskünfte der Angehörigen
Alle Fotos: Privatarchiv Angehörige M.S. |