geb. 26.08.1907 Ermordet am 28.11.1940 |
Stolperstein für Luzia Hahn Das Todesdatum ist hier falsch angegeben.
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Schottenstrasse 20 heute |
Luzia Hahn wurde am 26.08.1907 in Konstanz geboren. Sie arbeitete als Dienstmädchen, wechselte deshalb oft den Wohnsitz, wohnte aber auch zwischenzeitlich immer wieder bei ihren Eltern Leo und Franziska Hahn.
Luzia Hahn als Kind Foto: privat
Zuletzt lebte und arbeitete sie in der Schottenstr. 20, im Haus der Familie Dietrich. Seit Beginn des Jahres 1933, im Alter von 26 Jahren, war sie Patientin der Heil- und Pflegeanstalt Reichenau. Deshalb wurde sie im Verlauf der T-4 Aktion der Nationalsozialisten als psychisch krank erfasst. Am 28.11.1940 wurde Luzia Hahn mit dem 7. von insgesamt 11 Transporten nach deportiert und am gleichen Tag im Alter von 33 Jahren vergast. |
Die Schottenstrasse 20 ist der letzte gemeldete Wohnsitz. 1983 tauchte ihre Urne mit annähenrd 200 anderen im Keller des Friedhofsgebäudes in Konstanz auf. Die Urnen standen dort seit 1941 bis 1961 unbeachtet, danach entschied die Stadtverwaltung lediglich, den Raum angemessen auszugestalten. Erst im Juli 1984 wurden die Urnen an einer Gedenkstätte auf dem Friedhof Konstanz bestattet.
Gedenkstätte für "Euthanasie"-Opfer, Hauptfriedhof Konstanz Foto: Maik Schluroff (Zustand Nov. 2019)
Auf der Urne Luzia Hahn ist als Todesdatum der 11.12.1940 und als Todesort Sonnenstein / Sachsen vermerkt. Wie bei anderen Opfern wurde hier bewusst gefälscht.
Gedenkstein für Luzia HAHN : Gedenkstätte für "Euthanasie"-Opfer, Hauptfriedhof Konstanz Foto: Maik Schluroff (Zustand Nov. 2019)
Recherche: Roland Didra Patenschaft: Ursula Matt, Willi Horne |
Quellen: Adressbücher Konstanz 1939 und 1943 (Stadtarchiv) Einwohnermeldekarteikarten vor 1945 im Stadtarchiv Konstanz Opferliste der Gedenkstätte Grafeneck Faulstich, Heinz, Von der Irrenfürsorge zur "Euthanasie", Freiburg i.Brsg. 1993 Material Faulstich: Recherchierte Patientenlisten mit Aufnahmedatum Material Faulstich: Kopien der Originaltransportlisten der Aktion T 4 Südkurier Konstanz 17.01.1983, "Jetzt werden Akten verglichen" Südkurier Konstanz 02.02.1983, "Auch Urnen von KZ-Opfern dabei" |