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Stolpersteine Konstanz

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Rupert RENNER  1884 - 1970

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geb.: 02.06.1884, Dettingen / Konstanz

Gefängnisse: Konstanz, Ulm, Ludwigsburg

KZ Dachau

gest.: 29.09.1970, Konstanz

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Konradigasse 4 heute  (Juli 2010)

 

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Stolperstein für Rupert Renner
verlegt am 14.07.2010

 

Rupert Renner

Rupert Renner

Quelle: Staatsarchiv Freiburg

 

Rupert Renner wurde am 2.6.1884 in Dettingen /Konstanz geboren. Sein Vater Matthias Renner war Landwirt. Außer der Volksschule hat Renner keine Ausbildung gemacht; er verdiente seinen Unterhalt als Hilfsarbeiter.

1905 bis 1908 war er beim Militär. 1914 bis 1919 war er Soldat.

1914 heiratete er. Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder, Juliane (1914) und Elisabeth (1915).

 

Foto Rupert Renner Hochzeitsfoto

Rupert RENNER,
mit seiner ersten Frau, der "wunderschönen Elsässerin"
Quelle: privat

 

Seine erste Frau starb früh an den Folgen ihrer zweiten Geburt. 1919 heiratete Renner Paula Höck. 1920 trat Renner in die KPD ein.

Das Ehepaar Renner hatte 3 Kinder. Seine zweite Frau Paula verübte 1941 Selbstmord; 1946 war Renner in dritter Ehe mit Rosa, geb. Frick, verheiratet. Rosa Frick starb am 22. Oktober 1970. Bis zu seiner Verhaftung lebte das Ehepaar Renner in der Konradigasse 4 in Konstanz.

"Hochverrat"

Im Mai 1933 wurde Rupert Renner wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" verhaftet. Mit kurzen Unterbrechungen war er immer wieder in Untersuch­ungshaft, im Gefängnis und KZ. Seine Leidens­stationen waren Konstanz, Ulm, Ludwigsburg und von Februar 1942 bis Mai 1945 das .

Dachau_Haeftlingsappell

KZ Dachau: Häftlingsappell

 

Renner war überzeugter Kommunist. Auch nach Verbüßung einer mehrjährigen Haftstrafe engagierte sich Renner 1940 für die verbotene Rote Hilfe der KPD und wurde prompt wieder verhaftet. Nach Verbüßung der Haftstrafe von 20 Monaten wurde Renner ohne weiteres Gerichtsurteil in das ein­geliefert. In Dachau wurde er, wie viele andere Häftlinge, gezwungen, Blindgänger zu entschärfen. Seine Häftlingsnummer war 29309. Am 3. Mai 1945 wird Dachau von den Amerikanern befreit.

Rupert Renner war 7 Jahre, 7 Monate und 28 Tage in Haft.

Nach dem Krieg war Renner zunächst in der Land­wirtschaft beschäftigt. Im Oktober 1945 fand er als Heizer beim städtischen Gaswerk eine Anstellung bis zu seiner Pensionierung.

 

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Rupert RENNER (ganz rechts)
bei einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg
Quelle: privat

 

Rupert Renner starb am 29. September 1970 in Konstanz.

 

Recherche: Uwe Brügmann

Patenschaft: Peter Hellstern

Quellen:

Staatsarchiv Freiburg, Antrag auf Haftentschädigung, F 196/1, Nr. 860

Bilder von Rupert Renner finden sich in: Vera Hemm, Im Zeichen der rote Nelke: Mutter und Tochter; zwei engagierte Frauen im 20. Jahrhundert. Bonn: Pahl-Rugenstein, 2002, S. 395

Passfoto im Antrag auf Haftentschädigung im Staatsarchiv Freiburg und im privaten Nachlass von Alfons Beck

Hochzeitsfoto: Privatbesitz Helma Uehlein