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C. de Gurs, 8. April 1941 Sehr geehrter Herr Schwab! Im Auftrage meines Bruders soll ich Ihnen mitteilen, daß mein Bruder seit heute in der Infirmerie liegt und hoffe, daß es in einigen Tagen behoben ist. Es ist viel Schwäche bei ihm. Die avisierte Spende ist bis jetzt noch nicht eingegangen. Ich hoffe, daß es Ihnen gut geht. Von meiner lb. Frau habe ich schon lange keine Post, und mache ich mir große Sorgen darüber. Hoffentlich ist dort alles wohl. Nun, lieber Herr Schwab, wünsche ich einen recht gesunden und vergnügten Samstag, und grüßen Sie alle Konstanzer so mit. Seien Sie herzlich gegrüßt Auch ich grüße Sie herzlichst und wünsche einen recht guten Pessach
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Quelle: Erhard Roy Wiehn (Hg.), Die bittere Not begreifen - Deutsch-jüdische Deportiertenpost aus südfranzösischen Internierungslagern im Kontext der Hilfsaktion der Jüdischen Gemeinde Kreuzlingen Thurgau/Schweiz rund 75 Jahre danach zur Erinnerung 1940-1945. Vorwort Margot Wicki-Schwarzschild. 255 Seiten. Hartung-Gorre Verlag Konstanz: August 2016. ISBN 978-3-86628-571-2 |