Nach dem Eintreffen der grauen Busse in Grafeneck wurden die Menschen in die Aufnahmebaracke geführt, gemessen, gewogen, fotografiert. Nun wurden die nur noch spärlich Bekleideten zum Todesschuppen gebracht. Die berüchtigten "Grauen Busse", in denen die "Euthanasie"-Opfer zur Ermordung transportiert wurden.
Die Tötung erfolgte durch Kohlenmonoxidgas und dauerte etwa 20 Minuten, bis sich im Vergasungsraum keine Bewegung mehr feststellen ließ. In diesem Schuppen wurden in Grafeneck die Opfer vergast.
Nachdem die Flügeltore geöffnet wurden, bot sich ein schrecklicher Anblick. Die Körper der Toten und der Boden waren mit Stuhl, Menstruationsblut und Erbrochenem beschmutzt, manche Leichen waren ineinander verkrallt und mussten mit Gewalt voneinander getrennt werden. Das Personal, welches die Kremationsöfen bediente, war auch zuständig für den Abtransport der Leichen zu den Öfen. Vorher wurden Goldzähne ausgebrochen. Das so gewonnene Rohmaterial wurde von Degussa zu Feingold verarbeitet.
Quelle: "„Euthanasie" im NS-Staat: Grafeneck im Jahr 1940" |